Das in griechischer Sprache überlieferte Buch Tobit gehört zu den ungehobenen Schätzen des
Alten Testaments. Von der Theologie eher vernachlässigt war es als spannende
Beispielgeschichte über die Werke der Barmherzigkeit in der Alltagsfrömmigkeit von Juden und
Christen über die Jahrhunderte hinweg sehr beliebt. Es erzählt die Geschichte einer Familie
die nach dem Untergang des Nordreichs Israel in Assyrien lebt und in einer schweren
Glaubensprüfung die Hilfe ihres Gottes erlebt. Sie macht die urbiblische Erfahrung die im
Namen des Haupthelden Tobit programmatisch zusammengefasst ist: Gott ist gut. Konzipiert ist
das Buch als romanhafte Lehrschrift für die Juden in der Diaspora um sie darin zu bestärken
trotz der Bedrohung an der Überlieferung ihrer Väter festzuhalten und zu ihrem Gesetz zu
stehen. Der Kommentar arbeitet überzeugend heraus wie die Tobit-Erzählung für suchende und
glaubende Menschen von heute zu einer ergreifenden Zusage der rettenden Nähe Gottes in noch so
aussichtsloser Situation werden kann.