Es hat fast ein halbes Jahrtausend gebraucht bevor die beiden heute in allen christlichen
Konfessionen gebräuchlichen Glaubensbekenntnisse nach langem Kampf endlich formuliert waren.
Und sie sind nun mehr als eineinhalb Jahrtausende alt doch der Glaube hat sich
weiterentwickelt. Sind sie heute Schriftstücke die nur Althistoriker interessieren können?
Brauchen die mehr oder weniger gläubigen Menschen des 21. Jahrhunderts derartig antiquierte
Formulierungen des Glaubens überhaupt noch? Gewiss tragen die Glaubensbekenntnisse die
philosophisch-theologische Handschrift ihrer Entstehungszeit un auch die Narben vergangener
Glaubenskämpfe. Aber sie sind in nahezu allen christlichen Konfessionen die fundamentale Basis
für das christliche Selbstverständnis und damit von erstrangiger Bedeutung. Ulrich Lüke
versucht diesen Schatz der Vergangenheit für die Gegenwart und ihr naturwissenschaftlich
orientiertes Denken intellektuell redlich zu erschließen. Er stellt an die alten Texte die
Fragen die aus naturwissenschaftlicher Rationalität heute gestellt werden können und müssen.
Er zeigt: Ein wirklicher existentieller Zugewinn ohne intellektuelle Einbuße ist möglich und
nötig.