Der frühere Kurienkardinal und Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der
Christen Walter Kasper gehörte schon früh zu denjenigen die zur Ökumene ermutigten. Von Beginn
seines akademischen Wirkens an hat Kasper sich mit ökumenischen Fragestellungen beschäftigt und
sich in seiner Zeit als Bischof und Präsident des Einheitsrates für die Ökumene eingesetzt.
Band 22 der Reihe Theologie im Dialog zeigt auf auf welchem Fundament Walter Kaspers
Ökumeneverständnis steht wie er sich zu einzelnen Fragen der Ökumene geäußert und welche
Perspektiven er für die Einheit der Kirchen entwickelt hat. Dass dies aus der Sicht eines
evangelischen Theologen geschieht scheint auf den ersten Blick zu verwundern. Dies beruht zum
einen auf dem persönlichen Interesse des Autors an ökumenischen Fragen zum anderen berührt
dies bereits einen der wichtigsten Grundsätze die Walter Kasper für die Ökumene aufgestellt
hat nämlich die Wertschätzung anderer Traditionen und die fruchtbare Auseinandersetzung mit
ihnen. Im Dialog in der Begegnung sieht Kasper das größte Potenzial der Ökumene. Der Dialog
führt nicht nur dazu den anderen wahrzunehmen und seine Position verstehen zu lernen sondern
er schärft auch den eigenen Standpunkt lässt diesen im neuen Licht erscheinen und führt zu
neuen Perspektiven. Am Ende steht die Erkenntnis dass Ökumene immer eine Bereicherung
darstellt. Sie führt in die Weite vergrößert den Schatz und den Reichtum des gemeinsamen
Glaubens.