Motiviert durch zwei Bischofssynoden in den Jahren 2014 und 2015 ist in der katholischen Kirche
eine zum Teil heftige Diskussion über das kirchliche (Leit-)Bild von Ehe und Familie entbrannt
ihre Bedeutung und kostbare Würde wurden vor dem Hintergrund biblischer Aussagen und
traditioneller Aspekte in den Mittelpunkt der kirchlichen und medialen Aufmerksamkeit gestellt.
Um dem Auftrag der theologischen Wissenschaft nachzukommen die kirchliche Lehre im Horizont
der Gegenwart mit ihren spezifischen Herausforderungen zu reflektieren Frage- und Denkansätze
zu formulieren sowie Deutungs- und Handlungsperspektiven zu entwickeln veranstaltete das
Theologische Forschungskolleg an der Universität Erfurt im November 2015 eine Tagung zum Thema
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Bewusst wurde der Fokus auf die Konsequenzen der
Pluralisierung der Lebensformen für das kirchliche Leitbild von Ehe und Familie gelegt und in
den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gestellt die von
soziologisch-empirischer Wahrnehmung über fundamentaltheologische Reflexionen bis hin zu
liturgiewissenschaftlichen Denkansätzen reichte. Der vorliegende Band gliedert sich in zwei
Blöcke: Zunächst wird auf die Kluft zwischen gelebter Wirklichkeit und kirchlicher Lehre
eingegangen um von da aus der Frage nachzugehen wie mit den damit verbundenen
Herausforderungen umzugehen sei. In einem zweiten Block werden die zuvor reflektierten
Herausforderungen konkretisiert. Aus der Perspektive unterschiedlicher theologischer
Disziplinen werden Ansätze vorgestellt wie das Leitbild von Ehe und Familie heute gedacht bzw.
weiter gedacht werden kann. Mit Beiträgen von Anna Karger-Kroll Sigrid Müller Josef Römelt
Jochen Sautermeister Magnus Striet Werner Dr. Veith