Der Ein-Gott Glaube wird gefährlich wenn Schriftbesitzer sich als Wahrheitsbesitzer
aufspielen. Nordhofen unterscheidet diese toxischen Auswüchse des Monotheismus vom
ursprünglichen biblischen »Monotheismus der Vorenthaltung«. Dieser entwickelt eine überraschend
aktuelle anarchische Kraft für unsere Zeit. Das Buch rekonstruiert die Geschichte der
Gottesmedien Bild und Schrift bis zum entscheidenden Medienwechsel den Jesus vollzieht: Der
Mensch selbst kann sich zum Gottesmedium machen. Höhepunkt dieser Analyse ist die Entdeckung
eines kapitalen Übersetzungsfehlers ausgerechnet im Vaterunser. Die richtige Übersetzung
erweist die Debatte um »führe uns nicht in Versuchung« als Scheinproblem.»Mit 'Corpora' ist
Eckhard Nordhofen ein hoch originelles überreiches farbiges Buch gelungen: Mutig parteiisch
aber gerade darum so lebendig bei aller Gelehrsamkeit unakademisch heutig« (Jan Assmann in
der FAZ vom 23. Mai 2018)