Die deutschen Nazarener waren die »jungen Wilden« ihrer Zeit. Viele von ihnen auch Philipp
Veit (1793-1877) hatten das Akademiestudium abgebrochen beseelt von dem Wunsch die um 1800
in eine Krise geratene Malerei in Deutschland zu erneuern. Dafür ging er nach Rom und schloss
sich dem Lukasbund um Friedrich Overbeck an in dem sich christlich orientierte Maler
zusammenfanden. Diese Künstler lehnten das für sie in Michelangelo verkörperte Neuheidentum'
ab und besannen sich auf die Malerei bis Raffael in dessen Nachfolge sie sich stellten. Die
Nazarener und mit ihnen Veit wollten nicht Kunstgemälde schaffen wie ihre Vorgänger sondern
wieder heilige wundertätige Bilder malen. Veit war Enkel des jüdischen Aufklärers Moses
Mendelssohn und Vetter von Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy. 1810 ließ er sich katholisch
taufen kämpfte 1813 14 in den Befreiungskriegen und siedelte 1815 nach Rom über. Ab 1830
wirkte er in Frankfurt Main als Direktor der Städel'schen Kunstsammlung und Professor für
Malerei. 1853 ging er nach Mainz malte den Dom aus und starb als Ehrenbürger der Stadt.