In seinen Reden und Aufsätzen hat sich der Erzähler Siegfried Lenz mit einer Vielfalt von
Themen und Problemen auseinandergesetzt: mit Themen der Literatur der er sich verpflichtet
fühlt aber auch mit philosophischen und aktuellen Fragen der Zeit. Seine essayistischen
Arbeiten sind Beiträge zum Verständnis der Welt in der wir leben seine Betrachtungen sind
nicht nur exakt durchdacht und treffend formuliert sie zeugen überdies von ernstem
persönlichem Engagement. Lenz weiß daß es schwierig ist die Wahrheit zu schreiben aber er
stellt sich dieser Schwierigkeit wo immer sie ihm begegnet. Und nicht allein die Gegenwart
fasziniert den Essayisten Lenz: sie wird zugleich begriffen als Fortsetzung und
nachvollziehbare Folge geschichtlicher Vergangenheit. Wo Geschichten erzählt werden wird auch
Geschichte erzählt.Viele seiner Essays entstanden aus gegebenem Anlaß oder als Auftragsarbeiten
für Zeitungen Zeitschriften Sammelbände und Festschriften. Die Rede Elfenbeinturm und
Barrikade wurde 1976 anläßlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg
gehalten mit der vielbeachteten Rede Am Rande des Friedens bedankte sich der Autor 1988 für
den Friedens-Preis des deutschen Buchhandels über das Problem der Namen literarischer Figuren
( Weder Schall noch Rauch 1985) sprach Lenz anläßlich der Verleihung des Thomas-Mann-Preises
der Stadt Lübeck den Dichter Wilhelm Raabe würdigte er als ihm die Stadt Braunschweig ihren
Raabe-Preis zusprach. Die Rede Israels Träume entstand als Laudatio auf den Träger des
Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 1992 den israelischen Schriftsteller Amos Oz.