»Sprachverlust ist Weltverlust.« Siegfried Lenz' Roman Der Verlust die Geschichte des
Hamburger Fremdenführers Uli Martens der plötzlich und unerwartet seine Sprache verliert
erscheint zu Beginn der achtziger Jahre in einer Gegenwart der vielfachen Schrecknisse. Der
Aufklärer Lenz möchte in seiner Krankheitsgeschichte als geheimer Zeitgeschichte die
Zukunftsangst als Epochenstimmung spürbar machen es geht um ein Kernproblem aller
Zivilisiertheit: um die erschreckenden Folgen des Sich-Nicht-Verständigen-Könnens. Doch Uli
Martens lehnt sich auf gegen diesen Selbst- und Wirklichkeitsverlust er will wieder mündig
werden. So lässt der Roman in einer Welt wachsender Sprachlosigkeit eine tröstliche Möglichkeit
der Existenz erkennbar werden. Lenz' Buch ist ins Gelingen verliebt - Uli findet Zuflucht in
aussichtsloser Lage.