Mehr als eine Million der deutschen Bevölkerung sind im Jahr von Stalking und Cyberstalking
betroffen. Deshalb wird die kompetente Beratung und Betreuung von Stalking-Opfern immer
wichtiger. Potenzielle Ansprechpartner für Stalking-Opfer sind z.B. Mitarbeiter von
Beratungsstellen Psychotherapeuten Allgemeinärzte und Psychiater Polizeibeamte und
Mitarbeiter der Justiz. Trotz unterschiedlicher Kontexte in denen der professionelle Kontakt
mit Stalking-Opfern stattfinden kann sind bestimmte Grundregeln und Verfahrensabläufe in
Hinblick auf die Gesundheit und Gefährdung der Opfer immer zu beachten. Im ersten Teil des
Leitfadens werden für die unterschiedlichen Berufsgruppen praxisrelevante Ergebnisse der
aktuellen Stalking-Forschung vermittelt die allgemein verständlich präsentiert werden und
keine spezifischen Vorkenntnisse erfordern. Dargestellt wird auch der Ablauf einer einmaligen
Beratung mit konkreten Hinweisen für die Gesprächsführung und den Kriterien für die
Gefährdungseinschätzung von Stalking-Opfern. Im zweiten Teil des Leitfadens werden spezifische
psychotherapeutische Interventionsmöglichkeiten für Stalking-Opfer vorgestellt die auf den
Aufbau günstiger Verhaltensstrategien und die Bewältigung belastender Stalking-Situationen
abzielen. Die Interventionen sind sowohl im Einzel- wie im Gruppensetting einsetzbar. Da eine
Vernetzung unterschiedlicher professioneller Interventionen für Stalking-Opfer zwingend
notwendig ist werden darüber hinaus klare Empfehlungen für die Erstellung individueller
Hilfepläne vermittelt. Dabei wird auf die Besonderheiten im Umgang mit Cyberstalking gesondert
eingegangen. Für alle Kapitel wurden spezielle Arbeitsblätter erstellt die eine einfache
Umsetzung der Beratungs- und Therapieangebote in der Praxis gewährleisten.