Selbsttötungen sind der vierthäufigste Grund für frühzeitige Sterblichkeit. Suizide können für
Angehörige und nahestehende Personen traumatisierende Folgen haben. Daher ist es für Ersthelfer
und Einsatzkräfte wichtig zu wissen wie sie professionell und empathisch mit dem Ereignis und
den davon Betroffenen umgehen und eigene Erfahrungen verarbeiten können. Andrea
Walraven-Thissen bündelt ihre über 20-jährige Erfahrung in der Krisenintervention und
Suizid-Postvention in einem lesenswerten Praxishandbuch. In über 50 Fallbeispielen beschreibt
sie Reaktionen von Angehörigen und macht die Vielfalt möglicher Suizidsituationen und
-szenarien greifbar. Sie fasst die wichtigsten Informationen Interventionen und Techniken zum
Umgang mit erfolgtem Suizid für Einsatzkräfte zusammen. Konkret beschreibt sie wie man einen
Leichnam identifiziert untersucht und behandelt. Sie schildert wie man Angehörige über einen
plötzlichen Todesfall informiert und sekundäre Traumatisierungen vermeidet. Ausführlich stellt
sie dar wie gegenüber der Öffentlichkeit über Suizide zu sprechen und zu berichten ist um
Nachahmungstaten zu verhindern. Religiöse und kulturelle Sichtweisen von Selbsttötungen stellt
sie ohne Tabus dar und zeigt wie man mit Gefühlen von Schuld und Scham nach einem Suizid
umgehen lernt. Sonderfälle von Suiziden bei Kindern Prominenten oder erweiterte und
Gruppen-Suizide beschreibt sie ebenso wie Suizide in Kombination mit Mord oder autoerotischen
Unfällen. Ein ausführliches Kapitel widmet sie der Psychohygiene und Supervision von
Ersthelfern und Einsatzkräften.