Methodenvielfalt und Interdisziplinarität als Schlüssel zum Erfolg Therapeut*innen der
Sprachtherapie-Logopädie und der Psychotherapie stellen in ihrer täglichen Arbeit fest dass
das Störungsbild des selektiven Mutismus immer noch zu wenig bekannt ist oder in seiner
Bedeutung für Kinder und Eltern verkannt wird. Das stille passive und angepasste Verhalten im
Unterrichtskontext entspricht nicht dem mitteilsamen aktiven oft dominanten Verhalten zu
Hause. Das löst große Irritationen aus - auf Seiten der Schule durch das beharrliche Schweigen
des Kindes - auf Seiten der Eltern die ein völlig anderes Kind zu Hause erleben. Die
Autor*innen des Fachbuchs sehen sich in diesem Dreieck und auch in anderen Settings als
Mediator*innen für Verständnis und Verstehen dieses Störungsbildes: Neben Fallbeschreibungen
präsentieren sie aktuelle Zugänge und innovative Methoden für die Therapie des selektiven
Mutismus und geben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrem Praxisalltag weiter. Nur eine in
den Methoden vielfältige innovative und interdisziplinäre Therapie wird Kinder mit diesem
Störungsbild ermutigen verbal in Interaktion zu treten. Teil 1 : Der innovative
Charakter des Buches begründet sich neben aktuellen Erkenntnissen und Aspekten wie z.B. dem
Unsafe-Word Modell auch auf den Daten der Ergebnisse einer Befragung von Betroffenen
Angehörigen Lehrpersonen und Therapeut*innen: Sie sind für alle therapeutischen Berufsgruppen
relevant. Zudem werden im Buch drei in der Praxis neu entwickelte Ansätze vorgestellt:
Gruppentherapie bei selektivem Mutismus Beratung unter Berücksichtigung von Elementen aus der
Soziokratie 3.0 und ein innovatives Onlinecoaching. Teil 2: Die Fallbeschreibungen und
-analysen bilden die verschiedenen methodischen Ansätze ab unter Berücksichtigung von Aspekten
wie Mehrsprachigkeit Interkulturalität und Migration. Mehrere Beiträge verweisen auf die
Besonderheiten des Settings Schule mit kreativen und innovativen Zugängen. Teil 3: In
repräsentativen Fallgeschichten der Angehörigen und Betroffenen zeigt sich die Vielfalt der
Symptome. Sie betonen die Bedeutung maßgeschneiderter Interventionen.