Mit innovativer Diagnostik praktischen Nutzen optimieren! Für die 11. Revision der ICD
wurde das Konzept der Diagnostik und Klassifikation für psychische Störungen von der WHO
wesentlich überarbeitet. Experten*innen die konkret an der Konzeption und Überarbeitung der
ICD-11 beteiligt waren geben einen kompakten Überblick zu den wichtigsten Änderungen die sich
auf die Praxis aller diagnostisch und therapeutisch Tätigen auswirken werden. Eine Reihe
psychischer Störungen die in der ICD-10 bisher nicht klassifiziert wurden (z. B. komplexe PTBS
anhaltende Trauerstörung Computerspielstörung) sind neu eingefügt worden. Für Schizophrenie
und Persönlichkeitsstörungen sind neue diagnostische Konzepte entwickelt worden die mit einem
kategorial-dimensionalen Ansatz nunmehr auch stärkere therapeutische
Differenzierungsmöglichkeiten eröffnen. Kategorien die speziell Kinder und Jugendliche
betreffen sind künftig in der Klassifikation bei den jeweiligen psychischen Störungen im
Verlauf der Lebensspanne miterfasst. Andere Störungen sind in der ICD-11 dagegen nicht mehr
unter den psychischen Störungen zu kodieren (Sexuelle Dysfunktionen und Genderinkongruenz
Tic-Störungen oder Schlaf-Wach-Störungen) sondern wurden in anderen Kapiteln oder als
eigenständige Kategorien aufgenommen. Die Anwendung der ICD-11 erfordert in mancherlei
Hinsicht eine Neubestimmung der bisherigen Diagnosestellung und Therapieindikation. Im
vorliegenden Buch werden in ausgewählten Expertenbeiträgen die Neuerungen konzeptuelle und
praktische Überlegungen empirische Grundlagen sowie globale fachspezifische Hintergründe
dargestellt die wesentlich zum Verständnis der Veränderungen beitragen und die Einführung und
Anwendung der ICD-11 mit hohem praktischem Nutzwert erleichtern werden.