In wohl kaum einem Werk der französischen Literatur hat die Vielfalt der Künste eine so
produktive Resonanz erfahren wie in Prousts 'À la recherche du temps perdu' Reich kommentierte
Neuausgaben in Frankreich Italien und Deutschland haben diese intermediale Dimension des
Romans inzwischen erschlossen. Gleichzeitig ist in neueren interdisziplinären Diskussionen zur
Theorie der Wahrnehmung des Imaginären des Bildes und der Medien ein kritisches
Instrumentarium entstanden das die Wege und Hintergründe seiner Auseinandersetzung mit den
anderen Künsten differenziert zu beschreiben erlaubt. Von dieser Möglichkeit machen die
Beiträge des vorliegenden Bandes Gebrauch. Sie gehen auf Vorträge einer gleichnamigen Tagung
der Universität zu Köln zurück die anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens der Marcel Proust
Gesellschaft am 15. und 16. November 2002 im Wallraf-Richartz-Museum stattfand. Sie untersuchen
Prousts fiktive Kunstwerke seine Sammler- und Künstlerfiguren sowie die ästhetischen
Situationen und Reflexionen die er an ihrem Beispiel entfaltet. Dabei kommen nicht nur seine
Rückblicke auf Traditionen der Malerei der Architektur und der Musik zur Sprache sondern auch
seine Ausblicke auf neuere Kunstformen wie das Panorama die Photographie oder die abstrakte
Skulptur.