In diesem Buch ist es Sigrid Damm gelungen das geheime Zentrum von Goethes Leben und Werk das
nichts von seiner Gegenwärtigkeit verloren hat eindringlich vorzustellen. Die Bilder von
Hamster Damm machen in ihrem bewußt antiklassizistischen Stil Goethes Ideen die
biographischen Zusammenhänge und die heute besonders aktuellen Bezüge anschaulich. Ich will nur
sehn wie weit ich dem Menschen in seinen Schachten und Erzgängen nachkomme schrieb Goethe
bereits im Jahr 1773. Und der folgende Satz könnte wie eine Art Motto über seinem Leben und
seinem Dichten stehen: Im engsten Stollen wie in tiefsten Schachten Ein Licht zu suchen das
den Geist entzünde. Das Bild des Berges der Erde ist eines der zentralen Motive des
Goetheschen Werkes vom »Urfaust« aus den Sturm-und- Drang-Tagen bis zur Vollendung des
Menschheitsdramas im letzten Lebensjahr. In der Lyrik in Roman und Drama immer wieder taucht
die Begegnung mit dem was unter uns und unser Fundament ist auf nicht zuletzt in den
naturwissenschaftlichen Schriften die Goethe selbst für genauso wichtig erachtete wie sein
dichterisches Werk. Geologische Fragen der Entstehung der Erde und des Lebens durch Feuer oder
Wasser haben ihn zeitlebens beschäftigt. Und auch praktisch hat er sich engagiert
jahrzehntelang ganz besonders für das Bergwerk in Ilmenau und für die Bergleute der Region. Die
Erde das Innere der Erde war ihm geheimnisvoll offenbar es war nicht zu entschlüsseln nur zu
umschreiben dichterisch wissenschaftlich und in unermüdlicher Tätigkeit.