Im Jahr 1905 übernahm Anton Kippenberg die Leitung des Insel Verlags und begann mit einer
wesentlichen Ausweitung des bisherigen Programms. Stefan Zweig dessen Bücher ab 1906 »bei der
Insel« erschienen wurde bald zu einem der wichtigsten Berater des Hauses. Seinem Drängen
verdanken sich die Gründung der Insel-Bücherei im Jahr 1912 und das Projekt der Bibliotheca
mundi in der Werke der Weltliteratur in ihren Originalsprachen verlegt wurden. Neben
zahlreichen weiteren angedachten ausgeführten erfolgreichen und auch missglückten Projekten
entstand Zweigs eigenes umfassendes Werk das zu den meistverkauften der politisch turbulenten
Zwischenkriegszeit gehört. Die bestens erprobte Zusammenarbeit endete nach beinahe drei
Jahrzehnten mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1934 verließ der erfolgreiche
jüdische Autor Stefan Zweig den Verlag nach öffentlichen Auseinandersetzungen zwei Jahre
später wurde der Vertrieb seiner Bücher in Deutschland endgültig verboten. Die hier erstmals
publizierten rund 600 Briefe aus der Korrespondenz zwischen Anton Kippenberg und Stefan Zweig
sind eine literarische und literaturhistorische Sensation. Zum ersten Mal lässt sich verfolgen
wie im intensiven Zusammenspiel zwischen Verleger und Autor nicht nur ein Werk sondern ein
Verlagsprogramm entsteht. Zudem wird eindrucksvoll deutlich wie sich darüber auch eine
persönliche Freundschaft entwickelte.Im Jahre 1905 übernahm Anton Kippenberg die Leitung des
Insel Verlags. Er begann sofort mit einer Ausweitung des Programms dabei stützte er sich als
Berater auf Rainer Maria Rilke Hugo von Hofmannsthal und Stefan Zweig. Zweig der sich selbst
als kosmopolitischen Literaten verstand wurde zu seinem eifrigsten Ratgeber: Seinem Drängen
verdankt sich die Gründung der Insel Bücherei im Jahre 1912. Er unterbreitete Kippenberg stetig
und häufig Vorschläge für Übersetzungen er wollte die autokratische Insel mittels Büchern der
Weltliteratur demokratisieren. Dieser Versuch einer Aufklärung der Leserschaft scheiterte
endgültig in den ersten Jahren des Dritten Reiches - Zweig schied aus dem Insel Verlag aus. Die
hier erstmals publizierten 800 Briefe aus der Korrespondenz zwischen Anton Kippenberg und
Stefan Zweig sind eine literarische und literaturhistorische Sensation. Zum ersten Mal läßt
sich verfolgen wie im Zusammenspiel eines Verlegers und eines Autors ein Verlagsprogramm
entsteht wie Erfolge gemacht werden wie Rivalitäten zwischen den Autoren zu vermeiden sind.
Diese Korrespondenz spiegelt mit der Konfrontation des deutsch-nationalen Kippenberg und des
weltliterarisch orientierten Zweig das Panorama der deutschen Kultur in den ersten Jahrzehnten
des 20. Jahrhunderts wider.