Von der vormodernen Literatur Japans erfreuen sich die Verse des Haiku im Westen besonderer
Beliebtheit: Die mit 17 Silben wohl kürzeste Form der Dichtkunst überhaupt fasziniert durch
ihre große Ausdruckskraft auf kleinstem Raum und sie erschließt sich über alle Barrieren von
Sprache und Übersetzung hinweg erstaunlich problemlos durch die suggestive Kraft ihrer
jahreszeitenbezogenen Momentbeschreibungen. Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis der
heiterpointierten Poesie dieser Gattung ist das 1754 in Ôsaka erschienene Kagebôshishû eine
Sammlung von Haiku und Tuschzeichnungen bzw. Holzschnitten. Aus ihm werden erstmals 26
Bild-Text-Paare bekannt gemacht.