Zu Ostern 1789 erschien Goethes Aufsatz Das Römische Carneval in dem er plastisch das römische
Volksleben beschreibt. Gerühmt als »das schönste typographische Werk das uns von deutschen
Büchern auf deutschem Grund und Boden je zu Gesicht kam« fand der Erstdruck von Goethes
Römischem Carneval bei seinem Erscheinen zur Frühjahrsbuchmesse nicht zuletzt im Hinblick auf
seine buchgestalterische Aufmachung Beachtung. Besonderes Augenmerk galt dabei der
Titelvignette von Johann Heinrich Lips und den zwanzig illuminierten Kupfertafeln von Georg
Melchior Kraus nach Zeichnungen von Georg Schütz welch letztere den Anlaß zu dem Aufsatz
gegeben hatten. Sämtliche Figurinen sind in der vorliegenden Ausgabe enthalten. Siegfried
Unseld beschreibt die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte sowie die kulturgeschichtliche
Bedeutung des Werkes das ein halbes Jahr vor Ausbruch der Französischen Revolution verfaßt
wurde.