Beten hat dort wo es auf Sprache trifft einen genuin poetischen Zug - und daraus entstand die
Idee für diese nicht zuletzt literarische Sammlung. Wie das Gedicht ist das Gebet an der Grenze
der vertrauten Sprache unterwegs und erkundet Räume wo die Worte noch fehlen. Christian
Lehnert hat über die Zeiten und Kulturen hinweg eine sehr persönliche und doch objektivierende
Sammlung jener Texte zusammengestellt in denen sich ihm der Kern des Gebetes in religiösen
Traditionen und geprägten Bildern in Opferriten und Götterhierarchien am eindrücklichsten
offenbart. Wenngleich Religionen altern und Götter sterben so ist doch wie die Texte dieses
Buches zeigen eine bestimmte betende Energie davon unberührt. Bereichert wird Lehnerts Auswahl
durch zwölf eigens für diesen Band geschaffene metaphysisch-realistische Bilder des Leipziger
Künstlers Michael Triegel.