Johann Wolfgang Goethe der große Dichter begegnet der Endlichkeit des Lebens auf kreative
Weise: Der Tod kommt »immer wieder an die Reihe ärgert uns und treibt uns doch wieder zu neuem
ernstlichen Streben« schreibt er an Zelter im März 1827. Goethes eigene Erfahrungen von Verlust
etwa der Schwester und der Mutter Christianes Schillers und des Herzogs werden von ihm
durchaus als kritische Zäsuren erlebt aber seine jeweiligen Würdigungen verbinden persönliche
Sympathie und literarische Gestaltung immer auch mit einer gewissen Zuversicht. Das Credo: »Der
ist der glücklichste Mensch der das Ende seines Lebens mit dem Anfang in Verbindung setzen
kann« zeigt den großen Dichter als ebenso ernsthaften wie ermutigenden Gesprächspartner einer
sehr menschlichen Grunderfahrung.