Die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach steht idealtypisch für den Anspruch die geistige
Tradition der altösterreichischen Dienstaristokratie im besten Sinne zu vertreten. Sie lebte
was sie schrieb und schreibend vertrat von früher Kindheit an. Ihrem Werk liegt etwas
Allgemeingültiges Zeitloses und damit Zeitüberdauerndes inne auch wenn es auf den ersten
Blick keine Brücke zu geben scheint zwischen jener alten engen bescheidenen schmal
umzirkelten Welt wie sie uns aus den Erzählungen der Ebner entgegentritt und der Welt unserer
Tage. Als große Künstlerin jedoch vermag sie es durch ihre erzählerische Welt des
Unaufdringlichen Unpathetischen vornehm Zurückgehaltenen Zurückgenommenen und wahrhaft
Vornehmen nach wie vor zu faszinieren und bleibende Werte zu vermitteln. Die vorliegende
Auswahl versammelt unter dem Titel Dorf- und Schloßgeschichten sechs der bedeutendsten und
zeitüberdauernden erzählerischen Werke der Marie von Ebner-Eschenbach: Das Gemeindekind
Krambambuli Der gute Mond Die Resel Oversberg Er laßt die Hand küssen.