Im Zentrum des großen altindischen Epos Mahabharata steht ähnlich wie in der homerischen Ilias
ein schrecklicher Bruderkrieg im Geschlecht der Bharatas nämlich der Kampf der Kauravas mit
den Pandavas auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra (nördlich von Delhi). Wahrscheinlich handelt
es sich im Kern um ein historisches Geschehen das wir aber politisch-historisch nicht
einordnen können. Es bildet auch den Hintergrund für die Bhagavad Gita den berühmten
Einzeltext aus dem sechsten von achtzehn Büchern des Mahabharata der von Michael von Brück in
dieser Reihe schon separat herausgegeben wurde. In diese Haupterzählung des großen Krieges sind
Hunderte von Nebengeschichten eingebaut in denen alle im Hinduismus wichtigen Themen
angesprochen werden. Deshalb gilt das Mahabharata zu Recht als einer der zentralen Texte des
Hinduismus. Angesichts des enormen Umfangs des Gesamtwerkes stellt sich die Frage nach einer
sinnvollen Auswahl der zu übersetzenden und zu kommentierenden Texte. Georg von Simson hat in
erster Linie Partien berücksichtigt die den religiösen Gehalt und Hintergrund des Epos
illustrieren: alte Mythen vedische Rituale Pilgerfahrten mit ihrer Beschreibung heiliger Orte
und den sich daran knüpfenden Legenden Erzählungen von den Teilinkarnationen der Götter und
Dämonen Zauber und Wunder Moral- und Erlösungslehre Philosophie und Seelenlehre. Da alle
nicht übersetzten Texte in knappen Inhaltsangaben zusammengefaßt werden ist eine fortlaufende
Lektüre des Gesamtwerks möglich.