Ibn al-Farid (1181-1235) der »Fürst der Liebenden« wie ihn die islamische Tradition nennt
verbindet in seinem »Diwan« die Tradition der klassischen arabischen Dichtung mit der
Theosophie des Sufismus seiner Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts. Als Dichter wird er in
seiner eigenen Kultur bis heute bewundert und als Heiliger verehrt. Als Mystiker war er jedoch
umstritten und wurde wegen seiner »monistischen Ketzerei« abgelehnt und bekämpft. Die
Manifestation Gottes im Kosmos und die Kontemplation irdischer Schönheit als ein Weg zu
mystischer Erfahrung sind Grundthemen seiner Dichtung.In seinem großen Lehrgedicht »Die Ordnung
des Weges« beschreibt und deutet er in 761 Versen seinen eigenen Weg zur Einheit bis zur
höchsten Stufe dem kosmischen Bewusstsein. Es ist ein spiritueller Reisebericht ungewöhnlich
vielleicht einzigartig in der mystischen Literatur durch die Subtilität der psychologischen
Beobachtung und Analyse Zeugnis einer authentischen Erfahrung die über die Grenzen von
Religionen und Kulturen hinweg gültig erscheint. Ibn al-Farid ist christlichen Mystikern wie
Meister Eckhart (etwa 1260-1328) oder Johannes vom Kreuz (1542-1591) an die Seite zu
stellen.Die erste vollständige deutsche Übersetzung des »Diwans« von Ibn al-Farid