Gesangbücher sind Volksliteratur sie enthalten eher Volks- als Kunstlieder. Zunächst für den
häuslichen Gebrauch gedacht fanden sie rasch Eingang in den Gottesdienst. In beiden
Verwendungsformen sind sie ein bedeutsames Konzentrat christlicher Frömmigkeit.Gustav Adolf
Krieg hat aus rund 65 Gesangbüchern vom ältesten reformatorischen aus dem Jahr 1523 bis zum
Konstanzer »Christkatholischen Gesang- und Andachtsbuch« aus dem 19. Jahrhundert über 400
Lieder ausgewählt (und ihnen zum Teil auch Noten beigegeben) die heute mehrheitlich nicht mehr
gesungen werden. Um einen möglichst authentischen Eindruck zu geben wurden die Liedtexte mit
ihren teilweise alten Wortformen nicht modernisiert lediglich in Orthographie und
Zeichensetzung wurden sie an den letzten Stand der »alten Rechtschreibung« angeglichen.Die
Auswahl ist bewusst keine »Hitliste«. Sie stellt Lieder zusammen die für die jeweilige Epoche
repräsentativ oder bezeichnend sind und so den Geschmack (und gelegentlich auch die
Geschmacksverirrungen) ihrer Zeit widerspiegeln. So entfaltet diese Anthologie ihren Reiz auch
als eine Mentalitäts- Sprach- und Stilgeschichte unter dem Blickwinkel der Frömmigkeit.