Bereits in den achtziger Jahren wurde vorausgesagt daß die Religion in China wieder eine
Zukunft haben werde. Wie sich diese Prognose im heutigen China bestätigt darüber gibt Helwig
Schmidt-Glintzer in diesem Buch Auskunft indem er nicht nur die gegenwärtige religiöse Lage
und das spezifische Verhältnis von Gesellschaft Religion und Politik ausführlich darstellt
sondern auch die gesamte Vielfalt von Kulttraditionen und Glaubensformen. So werden die
geistig-soziale und die moralische Grundstruktur der chinesischen Kultur und ihre Entwicklung
bis zur jüngsten Gegenwart erkennbar. In China sind der Gottesbegriff und die Formen religiöser
Rituale bis heute von fundamentaler Bedeutung für das Selbstverständnis des einzelnen ebenso
wie für das Funktionieren der Gesellschaft. Es ist eine Besonderheit des Vielvölkerstaates daß
keine Lehre einen absoluten Geltungsanspruch erlangen konnte. So wurde China schon früh zu
einem politisch-sozialen Großraum mit einem im internationalen Vergleich erstaunlich hohen Maß
an Toleranz gegenüber fremden Kulturen. Mit Sicherheit wird der interreligiöse Dialog in
nächster Zukunft wieder stärker geführt werden der bereits vor zwei Jahrtausenden zwischen den
großen Religionen in China begonnen wurde. Helwig Schmidt-Glintzers Einführung in die
chinesische Religion und Philosophie beschreibt die Grundlinien der religiösen Entwicklungen in
China und das Verhältnis der wichtigsten Lehren zueinander. Nur aus einer Zusammenschau des
Daoismus des Buddhismus und des Konfuzianismus sind die Besonderheiten der einzelnen Lehren
sowie der geistige und religiöse Reichtum Chinas zu verstehen.