Johanna Adorján hat unsere Gegenwart in einen Roman gegossen. Johanna Adorján entwirft mit
»Ciao« eine Gesellschaftssatire die extrem komisch ist und gleichzeitig schmerzhaft heutig.
Ist der Untergang des alten weißen Mannes beschlossene Sache oder sollte man mit dieser Spezies
doch gnädig sein? Hans Benedek einst ein gefragter Feuilletonist hat seinen
Bedeutungsverlust selbst noch gar nicht realisiert. Er wähnt sich weiterhin als Mann von
beträchtlichem Einfluss glaubt dass alle Welt die Ohren spitzt wenn er einen Gedanken
formuliert. Aber die Zeichen mehren sich dass sich etwas verändert hat. Seine ständigen
Affären mit Praktikantinnen sind nicht mehr so unbeschwert wie noch vor einigen Jahren. Seine
Tochter beschimpft ihn als Mörder da er immer noch Bacon zum Frühstück isst. Als seine Frau
ihn auf die Idee bringt ein Portrait über die gefragteste junge Feministin des Landes zu
schreiben wittert Hans seine Chance. Doch die Begegnung mit ihr wird Hans in einen Abgrund von
bisher ungekannter Tiefe stürzen. Ein Roman über Menschen über die die Zeit hinweggegangen
ist. Über Leute von gestern im heutigen Leben. Übers Älterwerden. Und ein bisschen auch über
die Liebe.