Nach ihrem feministischen Weltbestseller »Kim Jiyoung geboren 1982« widmet sich die
koreanische Autorin Cho Nam-Joo weiterhin dem Schicksal von Frauen in ihrem Land die unter den
patriarchalen Strukturen leiden. Acht Frauenleben werden beleuchtet und wieder gelingt es der
Autorin dass sich Frauen weltweit angesprochen fühlen. »Miss Kim weiß Bescheid« versammelt die
Leben von acht koreanischen Frauen im Alter von 10 und 80 Jahren. Jede einzelne dieser
stellvertretenden Frauenbiografien wird vor einem aktuellen gesellschaftlichen Thema in Korea
verhandelt: das heimliche Filmen von Frauen in der Öffentlichkeit Hatespeech und Cybermobbing
auf Social-Media-Plattformen häusliche Gewalt Gaslighting weibliche Identität im Alter und
die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz. Auch sich selbst die plötzlich weltbekannte Autorin
nimmt sie ins Visier. Ihr Erfolg ermöglicht ihr einerseits ihr Leben als Schriftstellerin
komfortabel zu führen andererseits lässt sie der Hass der ihr vor allem im Netz begegnet
nicht kalt. Cho Nam-Joos meisterhaftes Können besteht in der glasklaren Sprache in der sie
ihre Prosa verfasst und gleichzeitig in dem genauen Blick auf die Ungerechtigkeiten Koreas den
sie mit nichts verschleiert sondern im Gegenteil messerscharf zu Papier bringt. Wie schon bei
»Kim Jiyoung geboren 1982« sind auch die Schicksale dieser acht Frauen nicht annähernd so weit
von uns weg wie wir meinen und hoffen.