Von der Prager Vorhölle einer schicksalhaften Ohnmacht einem Sprung und dem seltsamen Trost
von Chicorée. Mit »Trottel« ist Jan Faktor ein funkelnder anarchischer ein großer Roman
gelungen. Im Mittelpunkt: ein eigensinniger Erzähler Schriftsteller Trottel - und die
Erinnerung an ein Leben in dem immer alles anders kam als gedacht. So durchzieht diesen
Rückblick auch eine dunkle Spur: die des »engelhaften« Sohnes dessen früher Tod alles aus den
Angeln heben wird. Ihren Anfang nimmt die Geschichte des Trottels in Prag nach dem
sowjetischen Einmarsch. Auf den Rat einer Tante hin studiert der Jungtrottel Informatik hält
aber nicht lange durch. Dafür macht er groteske Erfahrungen mit der Liebe und übersiedelt nach
einer Begegnung mit der »Teutonenhorde« zu der auch seine spätere Frau gehört nach Ostberlin
taucht ein in die Undergroundszene vom Prenzlauer Berg wundert sich über die »ideologisch
morphinisierte« DDR und wird später auch noch vom Mauerfall überrascht.