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ASIN: 3462017330
Günter Wallraffs Erfahrungsbericht als Türke Ali wurde mit einer deutschsprachigen Auflage von
über fünf Millionen und Übersetzungen in mehr als 30 Ländern nicht nur weltweit einer der
sensationellsten Bucherfolge sondern entwickelte auch eine 'durchschlagende politische
Wirkung' (Süddeutsche Zeitung). Elf Jahre nach seinem ersten Anlauf in der Ausländerrolle
erlebte Günter Wallraff 1984 bundesdeutsche Wirklichkeit aus einer Perspektive die Deutschen
sonst nicht zugänglich ist und machte Erfahrungen die eher an das südafrikanische
Apartheitsregime erinnern als an den vielgerühmten demokratischen Rechtsstaat. In seiner Rolle
als Türke Ali Levent war er unter anderem Hilfskraft in einer Filiale von McDonald's
Leiharbeiter auf einer Großbaustelle sowie bei einem Arbeiterverleiher bei Thyssen Duisburg und
Versuchskaninchen bei einem Medikamentenversuch. Er erlebte wie Türken buchstäblich als 'der
letzte Dreck' angesehen und behandelt werden gebraucht nicht nur als 'Lückenbüßer' der
wirtschaftlichen Konjunktur sondern vor allem als Billigarbeitskräfte für jeden Zweck für
dreckigste und gefährlichste Arbeiten. Trotz gesundheitlicher Schädigungen trotz aller
Menschenverachtung und Demütigungen die er zu spüren bekam erfuhr Günter Wallraff in seiner
Ali Levent-Rolle auch Positives ihn Aufbauendes: die Solidarität und Freundschaft seiner
Kollegen. Anders als während seiner Arbeit in er BILD-Redaktion ( Der Aufmacher ) wo er sich
vollständig verleugnen mußte war er immer auch ein Stück er selbst auch wenn er seine
Identität nicht preisgeben durfte. Das Echo auf die Veröffentlichung seiner Erfahrungen in dem
Buch Ganz unten (Oktober 1985) war unvergleichlich groß. Fernsehen und Presse nahmen sich des
Themas Leiharbeit engagiert an und übten dadurch Druck auf Politiker und Unternehmer aus. In
Nordrhein-Westfalen haben zahlreiche illegale Leiharbeitsfirmen Besuch vom Staatsanwalt
bekommen entsprechend sind auch gerichtliche Verfahren eingeleitet worden. Um Ausländern
wirksam helfen zu können richtete Günter Wallraff den Hilfsfonds 'Ausländersolidarität' ein.
Für ein in Duisburg geplantes Wohnmodell in dem Ausländer und Deutsche zusammen leben werden
stiftete er den Großteil seiner Honorare.
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