Die Sonne und der Wind die karge Schönheit der Wüste - das ist das Leben Lallas. Nach dem Tode
ihrer Mutter lebt die junge Marokkanerin Lalla in der Obhut einer Tante in den Slums einer
Stadt am Meer. Ihre Zeit verbringt Lalla am Strand oder am Rande der Wüste beobachtet dort
Tiere und Pflanzen. Der stumme Hirte Hartani ist ihr Gefährte und Vertrauter. Immer wieder
träumt Lalla von den blauen Männern dem Nomadenvolk der Tuareg mit deren Geschichten und
Legenden sie groß geworden ist. Als die 17jährige mit einem ungeliebten Mann verheiratet werden
soll flieht sie nach Marseille und arbeitet in einem billigen Hotel. Das Elend der
nordafrikanischen Einwanderer die Armut in der sie leben die Brutalität der Großstadt machen
Lalla immer bewusster dass sie ein Kind der Wüste ist nur dort leben kann. Auch als sie von
einem Fotografen entdeckt wird der fasziniert von der dunklen Schönheit des Mädchens ihre
Bilder auf den Titelseiten der großen Illustrierten veröffentlicht will sie nicht in Marseille
bleiben. Sie kehrt in ihr Land zurück wo sie sich den blauen Männern ihren Vorfahren näher
fühlt. Dort bringt sie das Kind zur Welt das sie von Hartani erwartet. J.M.G. Le Clézio hat in
seinem Roman die Schönheit der Wüste Sahara mit der »Wüste« Marseille kontrastiert auf
kunstvolle Weise die Geschichte der Tuareg mit der Lallas verknüpft. Das Buch nimmt gefangen
durch die Ursprünglichkeit Lallas die wilde Fremdartigkeit der Tuareg verzaubernde
Naturbeschreibungen und eine ungewöhnlich poetische Sprache. Für Wüste erhielt J.M.G. Le Clézio
den Prix Morand der Académie française.