Menschen sind Wesen die mehr sein wollen als sie sind In einer postmodernen Gesellschaft
forscht Eva Menasse nach archaischen Mustern. Sie spürt den sieben Todsünden nach und findet
Trägheit und Gefräßigkeit Wollust und Hochmut Zorn Neid und Habgier in den Taten ihrer ganz
und gar weltlichen Protagonisten. Wie schon in ihrem Debütroman »Vienna« erzählt sie mit der
ihr eigenen Mischung aus Poesie und Komik Geschichten die einem nicht mehr aus dem Kopf
gehen.Auf Gott können wir längst verzichten. Doch haben wir damit auch die Sünde abgeschafft?
Anhand der alten Lehre von den sieben Todsünden widmet sich Eva Menasse den großen Themen der
Literatur: Liebe und Hass Schuld und Vergebung. Denn die Menschen verfehlen einander auch
heute aus denselben Gründen wie vor Jahrhunderten. Ein Familienvater ist zu träge um gegen
Töchter und Exfrau ein eigenes kleines Glück durchzusetzen. Ein junges Liebespaar vermeidet die
Kompliziertheiten der Sexualität indem es den einen zum Pfleger die andere zur Kranken macht.
Ein Mann verpasst sein ganzes Leben weil er sich keine Schwäche leisten will. Und ein
geschiedenes Paar bekämpft einander bis ans Grab des gemeinsamen Kindes.Leidenschaftlich und
liebevoll geht die Autorin mit ihren Figuren ins Gericht. Hinter den Fassaden da wo die
Sünden sind steckt schließlich der menschliche Kern. Und so wie die einzelnen Todsünden
einander berühren und ineinander übergehen tun es auch diese Geschichten. Orte und Figuren
tauchen auf und kehren wieder Zusammenhänge erschließen sich quer durch die Kapitel - wie in
»Vienna« erschafft Eva Menasse mit unverwechselbarem Witz und erzählerischer Rasanz ein großes
Ganzes.