»Eines seiner schönsten Frauenporträts« Le MondeHunger ist die Grundmelodie ihres Lebens. Ethel
Brun lernt ihn während des Zweiten Weltkriegs kennen aber nicht nur den Hunger nach Brot
sondern auch den nach Glück nach Gerechtigkeit und Wahrheit.In Paris leidet Ethel vor allem
unter der un-glücklichen Ehe der Eltern und dem ständigen Streit ums Geld. Der großspurige
Lebensstil ihres Vaters Alexandre droht die Familie in den Bankrott zu stürzen. Als die
nationalistischen und antisemitischen Töne in Frankreich lauter werden kümmert sie sich - kaum
zwanzig Jahre alt - couragiert um die zerrütteten Finanzen und flieht mit den hilflosen Eltern
nach Nizza nachdem die Deutschen Paris besetzt haben. Nach bitteren Jahren des Hungers und
innerlich von ihren Eltern gelöst heiratet sie und wird nach Kanada auswandern in eine Welt
ohne Antisemitismus ohne Kriege ohne Hunger.Völlig unpathetisch in einer klaren poetischen
Sprache entwirft J.M.G. Le Clézio das Bild einer dramatischen Zeit und einer unerschrockenen
jungen Frau.