Der Muezzin und die Kuckucksuhr. Seit Jahrzehnten hat Alice Schwarzer eine enge und liebevolle
Beziehung zu einer Familie in Algerien die in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit ein Abbild
dieses nordafrikanischen Landes zwischen Tradition und Moderne ist zwischen islamistischer
Bedrohung und demokratischen Hoffnungen. Zuerst traf Alice Schwarzer 1989 Djamila eine
algerische Journalistin die nach dem drohenden Wahlsieg der Islamisten und dem Bürgerkrieg in
den 90er-Jahren wie viele andere um ihr Leben fürchten musste und für einige Jahre nach
Deutschland emigrierte. Djamilas Eltern und Großeltern Brüder und Schwestern Neffen und
Nichten lernte Alice Schwarzer später in deren Heimat bei Neujahrsfeiern Ferienbesuchen und
Hochzeiten kennen und lieben. Diese Familie lässt Alice Schwarzer zusammen mit der Fotografin
Bettina Flitner lebendig werden: die Generation der Alten geprägt von der Kolonialzeit dem
Befreiungskrieg und den Jahren des Aufbruchs die Generation die die »schwarzen Jahre« des
islamistischen Terrors und der politischen Repression durchlebte und die jungen Leute von
heute zwischen High Heels und Verschleierung zwischen Instagram und spätsozialistischer
Stagnation.