Dirk Gieselmann ist vierzehn als ihn der Sound von Pearl Jam umhaut. Inspiriert vom tollkühnen
Mittelstufengott Bernd genannt Bernd Cobain hat er sich im Diepholzer Kaufhaus Seitz das
Album »Ten« gekauft. Seine erste eigene CD. Jetzt sitzt er vor der heiligen Stereoanlage seiner
Schwester hört die ersten Takte von »Once« die flirrenden Gitarren die überirdische Stimme
Eddie Vedders - und spürt sofort dass das hier alles verändern wird. Die Wut der Schmerz und
die Wucht des Grunge erschüttern den bisher so zurückhaltenden Jungen. Lassen ihn rebellieren.
Verändern seinen Blick auf das was eben noch seine Welt war und ihm mit einem Mal eng und
spießig erscheint: Bushaltestelle Kaffeekränzchen Kühe Schützenfest. Und so wird aus dem
stillen Dirki der vorlaute Stone Gieselmann der »Wetten dass ..?!« und Gottesdienst gegen
dubiose Diskotheken und Gegenkultur tauscht. Der nur noch zerschlissenen Cord trägt und seiner
Großmutter das Herz bricht weil er zur »Schande der Familie« geworden ist. Der sich
ausprobiert verirrt verzehrt verliert - und findet. In diesem leichtfüßig humorvollen wie
berührend wehmütigen Text wirft Dirk Gieselmann einen Blick zurück auf die eigene Jugend eine
wegweisende Entscheidung am Kaufhausregal die aufpeitschende Kraft des Grunge und den
unentrinnbaren Sog des Sounds der Band Pearl Jam.