Mit Anschluss ist nicht zu rechnen.Abgründig rasant und mit bitterbösem Sprachwitz erzählt
Mercedes Spannagel in ihrem Debütroman von der korrupten rechten Elite die von ihrer
rebellischen Brut zu Fall gebracht wird. Luise ist die Tochter der rechtskonservativen
Bundespräsidentin Österreichs. Als diese sich ihren neunten Windhund zulegt holt Luise einen
Mops ins Palais den sie Marx nennt. Die Waffen der präsidialen Jagdgesellschaft schmeißt sie
in den Pool das Teezimmer tapeziert sie mit Artikeln über die Verbrechen der chinesischen
Regierung und als ihre Mutter sie mit einem Burschenschafter verkuppeln will der ihr stolz den
Schmiss über seiner Augenbraue zeigt skandiert sie: »Mensur ist Menstruationsneid!«. Mit ihren
Freunden streift Luise durch die Straßen Wiens und schmiedet Pläne die Regierung zu stürzen.
Eine Kunstaktion auf dem Opernball soll das Land verändern - doch es läuft nicht ganz so wie
sie es sich gedacht haben. »Das Palais muss brennen« ist eine scharfsichtige und irre komische
Erzählung über den Widerstand in einer tief gespaltenen Gesellschaft. Ein furioses Debüt mit
dem ein neuer unverwechselbarer Sound Einzug in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur hält.