Als Willy Brandt 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde war dies eine
internationale Anerkennung für sein lebenslanges Bemühen um den Frieden in der Welt. Eines der
gravierendsten Hindernisse für ein friedliches Zusammenleben der Völker war für ihn der
Nord-Süd-Konflikt die Ausbeutung der Dritten Welt durch die Industriestaaten. Sein
leidenschaftliches Bemühen den Industrieländern klarzumachen wie sehr die Probleme des Südens
die verzweifelte Situation der Länder der Dritten Welt mit ihrem eigenen Überleben
zusammenhängen führte 1977 zur Gründung der Nord-Süd-Kommission unter seinem Vorsitz. Zwei
Berichte über die Arbeit dieser Kommission erschienen das dritte Buch Der organisierte
Wahnsinn ist ein Bericht aus ganz persönlicher Sicht jenseits von offiziellen oder
parteipolitischen Rücksichten. Willy Brandt stellt darin die Summe seiner Erfahrungen im
Nord-Süd-Dialog dar rückt dem Leser die manchmal sehr fern erscheinenden Probleme greifbar
nahe wagt Lösungsvorschläge für schier unlösbare Probleme.Die beschriebenen Probleme sind weit
davon entfernt gelöst oder auch nur weniger drängend geworden zu sein.