Armistead Maupins «Landgeschichten» ist ein Gesellschaftsroman der das bunte Lebensgefühl San
Franciscos in die ländichen Cotswolds bringt. Durch seine Texte bricht Maupin seit den
Siebzigern mit lakonischem Witz kulturelle Grenzen auf. Mona Ramsey aus San Francisco
hätte nie gedacht dass aus ihr einmal Lady Mona Roughton werden würde. Als Alleinerbin eines
charmanten britischen Anwesens sorgt sie für ordentlich Wirbel in der ländlichen Gesellschaft
der Cotswolds. Um ihr Landgut über Wasser zu halten hat Mona zusammen mit ihrem Adoptivsohn
Wilfred die Türen von Easley House für zahlende Gäste geöffnet. Die Freude über den
bevorstehenden Besuch ihres alten Freundes Michael Tolliver wird getrübt durch die Ankunft
eines amerikanischen Ehepaars das ein dunkles Geheimnis umgibt. Mona muss all ihren Charme und
ihren Erfindungsreichtum einsetzen um die Dinge vor dem jährlichen Mittsommernachtsfest in
Ordnung zu bringen. Für Fans von Armistead Maupin und diejenigen die es werden wollen -
Monas Abenteuer im England der 1990er-Jahre sind kultig amüsant und queer. Der zehnte Band der
«Stadtgeschichten»-Reihe kann unabhängig gelesen werden. Erstmals in den
Siebzigerjahren erschienen hat Armistead Maupin sich mit seinem «Stadtgeschichten» Zyklus
sowohl über soziale als auch über sexuelle Barrieren hinweggesetzt noch bevor die LGBTQIA+
Community überhaupt so genannt wurde. Er lässt seine heterosexuellen und queeren Charaktere
gleichermaßen Herzschmerz und Triumph atemraubenden Schrecken und erfreuliche Zufälle erleben.
Das Ergebnis ist eine funkelnde und süchtig machende Sittenkomödie.