Als am Anfang der Dreißiger Jahre Ernst Jüngers Essays Die totale Mobilmachung und Der Arbeiter
erscheinen erkennt Heidegger in ihnen unmittelbar den Geist der sich vollendenden Neuzeit. Für
ihn ist Jünger der wahrhaft zeitgemäße Vertreter von Nietzsches Philosophie die der Philosoph
als das Ende der abendländischen Metaphysik auslegt. Von 1934 an legt Heidegger in einer
eindringlichen Auseinandersetzung immer wieder vor allem Jüngers Der Arbeiter aber auch andere
Texte wie den Essay Über den Schmerz und das spätere Werk Auf den Marmorklippen aus. Im Januar
1940 ruft er einen kleinen Kreis von Kollegen an der Freiburger Universität zu einer Aussprache
über Jünger zusammen. Anläßlich dieser Zusammenkunft entstehen Texte in denen Heidegger sein
Verständnis von Jüngers wichtigen Einsichten in den Charakter der Zeit ausführlicher darlegt.
Ihm gelten sie als unverzichtbar für die Erfassung der durch den Willen zur Macht und der
Technik geprägten aus den Fugen geratenen Epoche. Zugleich unterzieht er sie einer
destruierenden und zuweilen entschieden polemischen Deutung. Noch Jahre später in der ersten
Hälfte der Fünfziger Jahre als Jünger weitere Schriften wie Der Friede oder Über die Linie
veröffentlicht ringt Heidegger mit der Gestalt des Arbeiters in der er den Nachfahren von
Nietzsches Übermenschen erblickt. Der Band enthält jene Aufzeichnungen der Dreißiger Jahre die
Aussprache über Jünger sowie ein Manuskript mit der Überschrift Gestalt aus dem Jahre 1954.
Außerdem umfaßt er Randbemerkungen Heideggers sowie zwei Faksimiles aus dem ersten
Arbeiter-Handexemplar. Der Band gibt darüber hinaus einen Einblick in die Herkunft derjenigen
Gedanken die Heidegger später zu seiner Erörterung des Gestells ausbaute.