Dieser Band enthält die vollständige Veröffentlichung des Bremer Vortragszyklus "Einblick in
das was ist" (1949) und des Freiburger Vortragszyklus "Grundsätze des Denkens" (1957). Beide
Vortragsreihen gaben zum Zeitpunkt ihres mündlichen Vortrags und der nachfolgenden allerdings
nur teilweisen Veröffentlichung einem breiteren Publikum einen - wenn auch noch begrenzten -
Einblick in das seynsgeschichtliche Denken des späten Heidegger. Die "Bremer Vorträge"
entfalten unter dem Titel "Einblick in das was ist" am Leitfaden der Frage nach dem vollen
Wesen des Dinges und seiner Verwahrung im Zeitalter der Technik als der Herrschaft des
"Ge-Stells" in dem das Seiende nur noch in der Gestalt des bestellbaren Bestandes erscheint
die wesentliche Frage nach dem Grundgeschehen dieser seynsgeschichtlichen Konstellation und der
in ihr verborgenen Gefahr und ihrer möglichen Überwindung. Die eigentliche Gefahr dieses
Zeitalters sieht Heidegger in der vollständigen Verschüttung der Unverborgenheit des Seienden
die im epochalen geschichtlichen Wechselspiel von Entbergung und Verbergung von Lichtung und
Verborgenheit des Seyns im Ereignis ihren Ort hat. Die "Freiburger Vorträge" sind als Versuch
das Denken aus seinen Grundsätzen zu erfahren das geschichtliche Wagnis sich in die
weltgeschichtliche Unentschiedenheit des Denkens einzulassen. Dieser Versuch hinterfragt die
herkömmlich so genannten Grundsätze des Denkens - wie die Sätze der Identität des Widerspruchs
und des Grundes - in eine Überlieferung des Denkens die uns zu einer anderen Aneignung befreit
und so eine Verwandlung des Denkens ermöglicht das unser Zeitalter beherrscht. Er fragt zurück
in den Ort der Herkunft der Denkgesetze in den keine Wissenschaft hineinreicht d.h. in jenen
anderen Bereich der Ortschaft der Identität von Denken und Sein und damit in jene andere
Identität als Zusammengehören die als Zueignung von Mensch und Sein im Ereignis der Lichtung
des Seyns west.