Heideggers Kant-Buch gehört mit zu den bedeutendsten Kant-Interpretationen des 20.
Jahrhunderts. Der Band enthält die zahlreichen Randbemerkungen aus Heideggers Handexemplar. Der
Anhang bringt Heideggers Aufzeichnungen zum Kantbuch sowie mehrere Texte die Heideggers
philosophische Auseinandersetzung mit Ernst Cassirer und dem Marburger Neukantianismus
dokumentieren darunter auch den Bericht über die Davoser Disputation Heideggers mit Cassirer
im Frühjahr 1929 sowie den Aufsatz Zur Geschichte des philosophischen Lehrstuhles seit 1866 in
dem Heidegger eine prägnante Darstellung der Geschichte des Marburger Neukantianismus von
Hermann Cohen über Paul Natorp bis hin zu Ernst Cassirer und Nicolai Hartmann gibt. In Kant und
das Problem der Metaphysik gibt Heidegger - im Gegenzug gegen die neukantianische
Interpretation von Kants Kritik der reinen Vernunft als einer Erkenntnistheorie und Theorie der
Erfahrung - eine Auslegung dieses ersten Hauptwerkes von Kant als eine Grundlegung der
Metaphysik deren ursprünglichere Wiederholung die Fundamentalontologie als Metaphysik des
Daseins in Sein und Zeit ist. Kant und das Problem der Metaphysik versteht sich daher auch als
eine geschichtliche Einleitung in die in Sein und Zeit behandelte Problematik was aber so
Heidegger nur dadurch möglich wurde daß gegen Kant Gewalt gebraucht wurde in der Richtung
einer ursprünglicheren Fassung eben des transzendentalen Entwurfs in seiner Einheitlichkeit
Herausstellung der transzendentalen Einbildungskraft. Diese Kantauslegung ist 'historisch'
unrichtig gewiß aber sie ist geschichtlich d.h. auf die Vorbereitung des künftigen Denkens
und nur darauf bezogen.