Viele Menschen schreibt Kurt Flasch darunter auch einige Philosophen stellen sich
Philosophie als ruhige Weisheit oberhalb aller Parteiungen vor. Die Philosophie meinen sie
das seien die großen gleichbleibenden Themen: Die Wahrheit und das gute Leben Gott und Mensch
das Einzelne und das Allgemeine. Dieses Buch lädt zu einer anderen Betrachtung ein: Es geht
nicht von Begriffen oder Systemen aus sondern zeigt die Philosophie als eine Serie von
Konflikten. Kurt Flasch analysiert die gut dokumentierten großen Kontroversen im christlichen
Mittelalter die Auseinandersetzung Erasmus-Luther und die Streitfragen die der friedliebende
Leibniz mit John Locke und Pierre Bayle auszutragen hatte. Der Band schließt mit der Kritik
Voltaires an Pascal. Das Buch verzichtet auf die Illusionen von Vollständigkeit oder
zielgerichtetem Verlauf. Es beleuchtet durch diese neue Betrachtungsweise den Geschichtsraum
zwischen Augustin und Voltaire. Es illustriert den alteuropäischen Begriff von Philosophie. Es
berichtet von Wendepunkten die über die weitere Entwicklung entschieden haben. Es handelt von
Wahrheitskämpfen die die kulturellen Konflikte ihrer Zeit auf den Begriff gebracht haben. Es
beweist den agonalen Charakter der Philosophie.