Mit diesem Buch stellt sich der Phänomenologe Wilhelm Schapp die Aufgabe einerseits die
Geschichtenvergessenheit die in der abendländischen Tradition herrscht durchsichtig werden zu
lassen und zugleich wesentliche Gesichtspunkte einer philosophischen Durchdringung des
Mensch-Geschichten-Zusammenhangs herauszuarbeiten die für eine Geschichtenphilosophie
konstitutiv sind. Die Geschichtenphilosophie Wilhelm Schapps fordert uns dazu auf den
Geschichten ihre Bedeutung angesichts des Seins des Menschen als eines
In-Geschichten-Verstricktseins zurückzugeben und die klassische Beziehung zwischen
Geschichte(n) und dem Sein der Dinge neu zu bedenken. Im Zuge dessen wird es möglich ein
verwandeltes Verständnis des Menschen zu gewinnen da wieder der einzelne unverwechselbare
Mensch mit seinen ihm je eigenen und einzigartigen Geschichten in das Blickfeld gelangt. Ein
solches Philosophieren macht ernst damit dass wir den Zugang zu uns und unseren konkreten
Mitmenschen nicht allein über Abstraktionsprozesse finden sondern über
Konkretisierungsvollzüge.