Wie kommen unsere Erkenntnisse zustande? Ist deterministisch festgelegt wie wir sie bilden
lassen sich skeptische Einwände nicht mehr abwehren. Wir könnten auf Irrtümer geeicht sein.
Verläuft unsere Erkenntnisbildung stattdessen ungebunden und frei entfällt jeglicher Zwang zum
Irrtum. Deshalb empfiehlt es sich Erkenntnisbildung als plurimodales Zusammenwirken von
Tätigkeiten der Wahrnehmung Imagination und Verbegrifflichung zu verstehen deren Verlauf nie
durch die Bedingungen festgelegt ist unter denen er gerade steht. Ferner sollten wir uns
deshalb nicht als bloße res cogitans beschreiben ganz gleich in welcher philosophischen
Absicht: Wir können in keiner Hinsicht darauf festgelegt sein nur Tätigkeiten der
Erkenntnisbildung auszuüben. In der Auseinandersetzung mit zwei großen historischen Beispielen
werden diese Thesen entwickelt und erprobt. Es wird gezeigt warum René Descartes sie
unerwartet vertritt und mit welchen Folgen John Locke sie außer Acht lässt. How do our
perceptions come about? If our ways of forming them is deterministically given skeptical
objections can no longer be warded off. We might as well be calibrated for errors. If instead
our cognition works unbounded and free there is no compulsion to fall prey to error. It is
therefore advisable to understand cognitive formation as a plurimodal interaction of activities
of perception imagination and verbalization the course of which is never determined by the
conditions under which it currently stands. Further we should not describe ourselves as mere
res cogitans no matter what the philosophical intentions: there is no sense in assuming that
we are determined to perform activities of cognition only. In dealing with two major historical
examples these assumptions are developed and tested. It is shown why René Descartes
unexpectedly champions them and which consequences ensue from John Locke´s disregarding them.