Ernst Jüngers Schreiben ist stark von der Idee des Autobiografischen beeinflusst. Das eigene
Leben ist der Stoff aus dem viele seiner Texte gewoben sind. Das gilt nicht nur für die
Tagebücher sondern auch für viele Prosaarbeiten und auch Essays des Autors. Diese Nähe
zwischen Leben und Literatur hat zwangsläufig dazu geführt dass Jüngers Texte vor allem als
künstlerische Ausgestaltungen der eigenen Erfahrungen gelesen und gedeutet wurden. Doch zeigen
die Beiträge dieses Bandes (unter anderem von Wolfgang Riedel Helmuth Kiesel und Volker Weiss)
immer wieder auch Momente der Fiktionalisierung und der Entfremdung in den autobiografischen
Texten Jüngers auf. Die Jünger Debatte 4 untersucht das komplexe Spannungsfeld von Leben und
Literatur im Schreiben der Brüder Jünger. Im Zentrum steht dabei die erstmalige Edition von
Ernst Jüngers Geheimem Tagebuch das er zwischen 1927 und 1986 geführt hat. Die Einträge
offenbaren viele unbekannte Seiten von Jüngers Persönlichkeit.Ernst Jünger's writing is
strongly influenced by the idea of the autobiographical. His own life is the material from
which many of his texts are woven. This applies not only to his diaries but also to many of
the author's prose works and essays. This proximity between life and literature has inevitably
led to Jünger's texts being read and interpreted primarily as artistic expressions of his own
experiences. Yet the contributions in this volume (by Wolfgang Riedel Helmuth Kiesel Volker
Weiss and others) also repeatedly reveal moments of fictionalization and alienation in
Jünger's autobiographical texts. The Jünger Debatte 4 examines the complex tension between life
and literature in the writing of the Jünger brothers. The salient feature of this volume is the
first edition of Ernst Jünger's Secret Diary which he kept between 1927 and 1986 and which
reveals many hitherto unknown facets of Jünger's personality.