Walser-Debatten und Grass-Geständnis belegen es: die Öffentlichkeit ist hellhörig wenn es um
Antisemitismus-Verdacht in der Literatur geht. Jetzt ist auch die Literaturwissenschaft
aufgefordert gezielt Judenbilder und deren Verwendung in der deutschsprachigen Literatur seit
1945 zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine kriminalistische Überführung von
Schriftstellern sondern um die Funktion und Verwendung ihrer Texte in einem Diskurs der das
Literarische überschreitet. Erstmals rollt der Band das gesamte Thema systematisch auf.