Wieso braucht man ein Schlauchboot um Vögel aufzunehmen? Warum muss ein Lautsprecher wie eine
Nachtigall klingen? Wie kann man Fledermaus-Laute gleichzeitig sehen und hören? Im Feld werden
die Dinge erforscht wo sie sind wie sie sind und wenn sie stattfinden. Da sie dadurch nicht
so leicht zu kontrollieren sind wie im Labor müssen für die Datenerhebung andere Strategien
gefunden werden. Dabei kommt es zu einem besonderen Wechselspiel zwischen menschlichen Sinnen
und technischen Medien. Diese Verflechtung macht Judith Willkomm in ihrer Ethnographie über
bioakustische Feldstudien beschreibbar. Mit ihrem Forschungsansatz kombiniert sie
ethnographische Methoden mit medientheoretischen Perspektiven und hebt dadurch die alltägliche
Dimension von Medienpraktiken an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine hervor.