Das Buch entwickelt und verteidigt eine Form des ethischen Naturalismus. Es kreist um zwei
Fragen die durch einen Leitgedanken eng verbunden sind. Dieser Leitgedanke lautet dass das
Leben das wir führen mit allen seinen ethischen Aspekten als Teil der Natur anzusehen ist.
Die erste Frage lautet wie dieser Leitgedanke näher zu verstehen ist. Die zweite Frage lautet
was aus diesem Leitgedanken so verstanden folgt. Wie könnte das ethische Leben im Verlauf der
Evolution des Menschen entstanden sein? Welche Folgen hätte das für uns? Die Untersuchung setzt
bei Darwins Grundeinsichten an die sie durch die weitere Entwicklung der Theorie der Evolution
durch natürliche Selektion und moderne Hypothesen zur Erklärung der Entstehung des ethischen
Lebens bis zum aktuellen Stand der Diskussion verfolgt. Wie sich zeigt ist eine
naturalistische Deutung nicht nur mit ethischem Denken und Handeln vereinbar sondern trägt
auch dazu bei dessen Strukturen zu erklären. Relativiert werden dagegen die Ansprüche vieler
Moraltheorien die von überzogenen Erwartungen im Hinblick auf die Objektivität oder die
Formalisierbarkeit des Ethischen geleitet sind. Den Abschluss bildet eine Fallstudie zur
Menschenwürde die nach der Deutung dieses Buchs zwar naturalistisch umgedeutet werden muss
aber als eine zentrale ethische Idee erhalten bleiben kann