Die Idylle steht im Spannungsfeld von Kitsch und Katastrophe das Nils Jablonski durch
medienkomparatistische close readings literarischer filmischer und televisiver Texte
untersucht. In der Perspektive einer materialen Topik wird das vielfältige Verkommen der Idylle
anhand ihrer Poetizität Medialität und Serialität analysiert - beginnend bei den Anfängen in
der Antike über die Popularisierung der Idylle im 18. Jahrhundert bis zu gegenwärtigen Filmen
und TV-Serien. Die herausgearbeitete Spezifik idyllischer poiesis kennzeichnet zudem die
richtungsweisenden Reflexionen zur Idylle um 1800. Mit kritischem Bezug auf die idyllischen
Verfahren der Überlagerung Idealisierung und Beschränkung bei Jean-Jacques Rousseau Friedrich
Schiller und Jean Paul wird die enge gattungstheoretische Bestimmung der Idylle revidiert um
den kulturkonstitutiven Aspekt des materialen Topos strukturell zu erfassen.