Das Theater der Moderne gründet sich auf ästhetische Energien. Seit den 1880er Jahren aber sind
es elektrische Energien aus fossilen Brennstoffen in Kraftwerken erzeugt die im Theater zu
zirkulieren beginnen. Installiert wird eine mysteriöse Entität die noch als Lebenskraft
gehandelt wird und schon für Fortschritt durch Technik steht. Mit der Elektrifizierung des
Theaters wird Elektroindustrie respektabel und Bühnenkunst modernistisch. Entsorgt werden die
Kulissen die im Scheinwerferlicht nur noch verstaubt erscheinen und aus der Bildermaschine
wird Raumkunst. Doch wichtiger sind die institutionellen Transformationen die sich in bislang
unbeachteten Koalitionen Kontinuitäten und Konkurrenzen von technischen und ästhetischen
Dingen abspielen. Ingenieurswissen Kontrolltechniken und Versorgungssysteme ändern wie
Theater und Gesellschaft verschaltet sind. Der Interaktionsraum (zwischen-)menschlicher
Leiblichkeit des 20. Jahrhunderts entpuppt sich als eine technische Konstellation.