In seiner großen Geschichte der 'exotischen' populären Musik beschreibt Claus Schreiner den
transatlantischen Weg all der uns heute vertrauten Musikstile von ihren Ursprüngen nach Europa
und Deutschland. Der zweite Teil beginnt mit der Nachkriegszeit. Die Isolation Deutschlands von
vormals verbannten 'exotischen' Einflüssen endet. Träume von einsamen Inseln werden im
Nachkriegs- und Wirtschaftswunderland nicht nur von einfältigen Schlagertexten sondern auch
von Samba Baião und Bossa Nova aus Brasilien bedient dann kommen Mambo und Chachachá aus New
York und Kuba und der Calypso. Auf deutschen Bühnen zeigen Tanz-Ensembles aus den jungen
afrikanischen Staaten aus Brasilien Mexiko und Korea Mischungen aus Folklore und Ballett. Aus
den USA weht die Folk-Welle herüber und initiiert nicht nur Festivals wie Waldeck sondern auch
erste Begegnungen mit internationaler Folklore denen Protestsongs mit den Krisen der sechziger
Jahre folgen an die sich in einer Welle der Solidarität Musik chilenischer Exilgruppen und der
Künstler aus anderen lateinamerikanischen Diktaturen anschließt. Mit El Condor Pasa beginnt die
Invasion der Poncho-Gruppen in die Fußgängerzonen.