Das zentrale Element der Meistererzählung über den Anfang Griechenlands die Einwanderung von
Stämmen des Volks der Griechen aus dem Norden wird in diesem Buch mit Hilfe der analytischen
Instrumente der intentionalen Geschichte Ethnizität und Ethnogenese als problematisch
erwiesen. Die in den letzten Jahrzehnten erzielten Ergebnisse der Siedlungsarchäologie sowie
der Analysen der homerischen Epen und der Erzählungen über die 'Anfänge' in der Historiographie
weisen demgegenüber auf eine nur in Schritten vor sich gehende Herausbildung eines
Gemeinschaftsgefühls als Hellenen das zwar mit den Perserkriegen eine Beschleunigung erfuhr
aber sich erst im Rückblick der Texte der augusteischen Zeit auf die hellenische Vergangenheit
zur Vorstellung einer ethnisch-kulturellen Einheit der Griechen verfestigte. Die Nachzeichnung
dieser Entwicklung inkludiert den Rückgriff auf Analogien aus der Ethnologie und die
Auseinandersetzung mit Konzepten wie Tradition Gedächtnis kulturellen Kontaktzonen oder der
Bildung von Identität über die Aktualisierung von Vergangenheit und oder die Erfahrung von
Alterität. Hier finden Sie ein ausführliches Gespräch der beiden Autoren zum Buch: https:
vimeo.com 710732100 dc8295c9d1